Auf dem Titelbild blicken Sie in ein Fenster. Man schaut von außen nach innen. Man blickt hinter die Fassade. Innen strahlt eine Kerze warmes Licht aus.
Mir gefällt dieser Blick nach innen; gerade jetzt im Advent, am Jahresende. Außen ist in diesen Wochen besonders viel zu sehen: Leuchtende Sterne, geschmückte Häuser, blinkende Straßenzüge, bunte Geschenke, strahlende Christbäume, verlockende Angebote, Kleeblätter, Glücksschweine, Feuerwerke usw.
All diese Äußerlichkeiten können unsere Sinne erfreuen. Sie können aber ebenso schnell Stress erzeugen, wenn die Lust aufs Einpacken, Vorbereiten und Schmücken dem inneren „Müssen“ weicht oder wenn sich Lust und Spaß plötzlich in Druck und Zeitnot verwandeln.
Ende des Jahres ist außen – um mich herum – so viel los, dass ich nicht weiß, wo ich zuerst hinschauen und zupacken soll. Und für Menschen, die sich im Innern gerade dunkel oder traurig fühlen, kann all das schillernde Äußere zu viel, abstoßend oder gar Hohn sein.
Für Christen ist der Advent die Zeit der inneren Einkehr, die Zeit, in der wir uns auf Gottes Kommen vorbereiten. Advent ruft auf zum Blick nach innen. Klar, für innere Einkehr brauche ich auch Zeit. Doch nach meiner Erfahrung
ist dafür kein Wochenendworkshop oder eine Pilgerreise nötig. Innere Einkehr erlebe ich in Gottesdiensten, im Gebet,
beim Singen, im Konzert, in Geschichten, in einigen Minuten am Abend, in denen ich mir eine Kerze anzünde statt einen Film anzuschauen. Einige Minuten, in denen ich still bin. Sicher, dafür muss ich mir Zeit nehmen, sie für mich einplanen. Aber ich finde, das lohnt sich. Denn es tut einfach gut, in sich hinein blickend zu überlegen:
Ist es in mir gerade hell und warm, oder eher dunkel?
Was ist mir wirklich wichtig in diesen Tagen, was raubt mir unnötig Kraft?
Was brauche ich vielleicht gar nicht?
Wo ist Gott bei mir schon angekommen?
In welchen Lebensbereichen warte ich darauf, dass Gott zu mir hinein kommt?
Mit dem Blick nach innen kann ich auch mit Gott sprechen, ihm nachspüren. Und das finde ich tröstlich:
Ich halte nicht nur Innenschau mit mir selbst allein. Sondern ich kann meine Fragen, meine Pläne, mein Licht und selbst meine Ängste und Dunkelheiten mit Gott bedenken. Denn in der Bibel wird Jesus als Licht beschrieben, das zu uns in die Finsternis kam. Rainer Maria Rilke schreibt: „Es ist mir kein Weihnachten vergangen, ohne dass es hinter meinen geschlossenen Augen für eine Sekunde unbeschreiblich hell wurde.“ Diese Erfahrung wünsche ich uns allen.
Gott segne Ihre Advents- und Weihnachtszeit mit vielen schönen Augen- und Lichtblicken! Sein Licht erhelle Ihr Herz und begleite Sie auch im neuen Jahr 2018!
Ihre Pfarrerin Konstanze Eymann
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