Es ist Sommer. Viele haben sich in diesem Jahr ganz besonders auf den Sommer gefreut. Sich endlich wieder im Freien mit anderen treffen, endlich wieder im Eiscafé sitzen. Viele genießen jetzt die Sonne, die Natur und die Leichtigkeit des Sommers. Die meisten machen Urlaub und begeben sich auf Reisen. Frei von Arbeit, Kindergarten, Schule und Alltagsverpflichtungen entspannen oder sehr aktiv Dinge erleben. Einfach das machen, wozu man Lust hat. Doch nicht immer stellen sich die ersehnten Gefühle von Erholung, Freiheit und Entspannung ein. Denn heimlich können die Alltagssorgen und Ängste mitreisen. Egal, wie weit weg wir fahren, wir nehmen uns immer selbst mit.
Auch sich ständig zu vergleichen, kann den Urlaub richtig vermiesen. Sich beispielweise ärgern, dass jemand den besseren Rastplatz oder das schönere Quartier ergattert hat. Auch alles Neue und jede Begegnung gleich wieder zu beurteilen, kann die gewünschte Auszeit schnell anstrengend werden lassen.
Denn bei all diesen Dingen lebe ich immer nur nach außen, komme aber nie wirklich bei mir selbst an. „Sommer ist, was in deinem Kopf passiert“, singen die Wise Guys. Wie wahr. Sich einfach mal freimachen vom ständigen Beurteilen und auch vom Urteil anderer. Sich lieber darauf konzentrieren, was mir selbst gut tut. Fremdes und Neues einfach nur wahrnehmen, als geschenkte Erfahrung sehen, ohne sofort ein Urteil darüber fällen zu müssen. Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Nicht jeden Tag die Alltagssorgen mit dem Strandtuch ausrollen, sondern diesen Tag jetzt und hier ganz bewusst wahrnehmen: Das Wetter, die Geräusche, die salzige Luft.
Mir sind zu diesem Thema folgenden Sätze aus der Bergpredigt Jesu wichtig geworden, die unter der Überschrift „Von der falschen und der rechten Sorge“ in Matthäus 6,34 zu finden sind: „Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“
Diese Sätze Jesu erinnern mich immer wieder daran, den heutigen Tag aus Gottes Hand anzunehmen. Offen nachzuspüren, was Gott mir heute an genau diesem Tag sagen will, in all dem, was mir widerfährt. Die Anstrengungen, den Ärger, Stress, aber auch die kleinen Freuden, die Schönheiten dieses Tages zu durchleben und mit Gott zu besprechen - ohne schon die morgigen Lasten alle mitzufühlen. Denn das kann in sehr schweren Situationen schnell überfordern oder einfach immer unglücklich machen. Das ist viel leichter hier geschrieben als getan. Wie oft muss ich mich selbst daran erinnern, indem ich mir frei nach Matthäus 6 sage: „Jeder Tag hat seine eigene Plage und Freude.“ Manchmal muss man sich selbst sagen: Nein, ich durchdenke jetzt noch nicht all die Sorgen, die gerade noch nicht dran sind und die vielleicht auch ganz anders kommen. Denn das haben wohl viele in der Pandemiezeit bitter gelernt: Es kommt im Leben oft anders als gedacht.
Jeder Tag hat seine eigene Plage und Freude. Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Ich kann mich über einen Regentag ärgern, oder ihn als herrliche Naturerfahrung genießen. Und auch Entspannung, Freiheit, Erholung beginnen immer im eigenen Kopf. Genießt diesen Tag, denn er ist Euer Leben und lasst viel Freiheit und Leichtigkeit des Sommers hinein in Eure Köpfe!
Eure Pfarrerin Konstanze Eymann
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