Hoffnungskirche

Zeichnung der geplanten Kirche mit Gemeinde- und Pfarrhaus
Zeichnung der geplanten Kirche mit Gemeinde- und Pfarrhaus

Am 26. Juni 1935 wurde der Grundstein für das Gemeindehaus der Hoffnungskirchgemeinde gelegt, die seit dem 1. Januar 1915 bestand. Der Bau stand unter der Planung und Leitung des Dresdner Architekten Rudolf Kolbe und wurde am 30. Mai 1936 eingeweiht. Das eigentliche Kirchengebäude war auf der jetzigen Birkenwiese geplant, konnte jedoch in der NS-Zeit wegen einer angeordneten Bausperre und aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden. Der heutige Kleine Saal sollte die Verbindung zwischen dem Gemeindesaal mit dem eigentlichen Kirchgebäude herstellen.

Die Kirche besitzt eine elektropneumatische Orgel der Dresdner Orgelbaufirma Jehmlich (Opus 496), die 1988 erstmalig überholt und gereinigt wurde. Am 9. Mai 1937 wurden die bronzenen Glocken im freistehenden Glockenturm eingeweiht. 1941 wurden die beiden größeren Glocken zum Einschmelzen abgeholt und gingen leider verloren. 1948 erhielt die Hoffnungskirche die Stahlglocken aus der ausgebrannten Johanneskirche. Sie waren jedoch schwerer, weswegen die Tragkonstruktion des Turms und der Glockenantrieb verändert werden mussten.

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Im Krieg wurden das Dach und die Fenster der Hoffnungskirche beschädigt und unter schwierigen Umständen repariert. Die Fenster konnten nicht originalgetreu restauriert werden. Sie wurden zumindest teilweise von Helmar Helas 1947 und 1953 neu gestaltet. Für die Heizung standen keine Briketts mehr zur Verfügung und es wurde (sofern überhaupt verfügbar) mit Rohbraunkohle geheizt. Das beschleunigte den Verschleiß der Heizung. Zeitweilig brachten die Gottesdienstbesucher Briketts für die Heizung mit. Von September bis November 1945 fanden die ersten Kreuzchorvespern nach dem Krieg unter Prof. Rudolf Mauersberger in der Hoffnungskirche statt.

In den folgenden Jahren gab es einige Umbauten: 1954 Ausbau einer Pfarrerwohnung über dem Durchgang und dem Kleinen Saal sowie Verlegung der Kanzleiräume und des Pfarrersprechzimmers ins Erdgeschoss, wo sich zunächst eine Garderobe befunden hatte. 1961 wurde die Hoffnungskirche gründlich renoviert. Beispielsweise wurden auch die Erinnerungstafeln an die im Krieg Gefallenen entfernt, die sich an den Seitenwänden des Altarraums befunden hatten. Außerdem wurde die Deckenbemalung nach einem Entwurf von Helmar Helas erneuert und es wurden Pendelleuchten anstelle der bisherigen verspiegelten Deckenstrahler installiert.

1965 wurde ein neues Altarkreuz der Greizer Künstlerin Elly Viola Nahmmacher angebracht. 1976 wurden Garagen im Hof errichtet. In den 1980er und 1990er Jahren wurden kontinuierlich verschiedene Reparatur- und Erneuerungsarbeiten durchgeführt. Mit der Jahrtausendwende begannen weitere größere Baumaßnahmen: das Dach wurde neu gedeckt, die Mauern trocken gelegt, die Fassade gestrichen, die Pfarrwohnung um den angrenzenden Dachboden erweitert.

2009 entstand ein Wasserschaden durch Vandalismus in den Toiletten im Obergeschoss. Dabei wurde auch die Orgel arg in Mitleidenschaft gezogen und musste grundlegend renoviert werden. Die elektrische Anlage im Großen Saal wurde auf den heute üblichen Stand gebracht und der gesamte Saal vorgerichtet. Viele Jahre – von Anfang an bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1969 – betreute unser treuer Hausmeister Friedrich Hengst die Kirche. Ihm oblagen unter anderem die Heizung und kleine Reparaturen. Später übernahmen diesen Dienst kurzzeitig Herr Klaus Günther (1970 bis Januar 1972), Herr Erhard Schönfeld und ab September 1972 Herr Günter Ruddakies mit seiner Frau Isolde bis Dezember 1995 bzw. 1998.

Danach wirkten Herr Rainer Scheithauer, Herr Walter Säuberlich und nun Herr Dirk Langrock und Herr Johannes Fromm als Hausmeister. Bei vielen Arbeiten halfen auch Gemeindeglieder in ihrer Freizeit. Vor dem Gemeindehaus befindet sich die Skulptur „Der verlorene Sohn“. Sie wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts von einem Künstler namens Heysig angefertigt und kam 1950 auf nicht nachvollziehbarem Weg an ihren heutigen Platz. Seit 10 Jahren (17. Oktober 2006) liefert eine 40 m² große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach jährlich ca. 5.000 kWh Strom.

Christian Haufe