Die Initiative „anders wachsen“ appelliert in einem Schreiben vom 1. September an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, sich für die Einführung eines Lieferkettengesetzes einzusetzen. Darin bittet „anders wachsen“ Altmaier, seine „Blockadehaltung gegen ein starkes Lieferkettengesetz aufzugeben und aktiv daran mitzuwirken, die deutsche Wirtschaft gerecht und nachhaltig und damit zukunftsfähig aufzustellen“.
In dem Schreiben weist „anders wachsen“ auf die Ergebnisse einer Unternehmensbefragung der Bundesregierung hin. Daraus gehe hervor, dass die große Mehrheit der Unternehmen sich nicht freiwillig an menschenrechtliche Standards halte. Nur 464 von 3.000 angeschriebenen Unternehmen hätten sich überhaupt an der Umfrage beteiligt. Von diesen wiederum hätten lediglich 18 Prozent die Vorgaben erfüllt. „Der Koalitionsvertrag sieht für diesen Fall eine nationale Gesetzgebung vor“, so „anders wachsen“.
„anders wachsen“ fordert in dem Schreiben ein Lieferkettengesetz, welches Unternehmen zu menschenrechtlicher und umweltbezogener Sorgfalt entlang der gesamten Wertschöpfungskette verpflichtet und Betroffenen von Schäden an Mensch oder Umwelt Zugang zu deutschen Gerichten ermöglicht. Damit folgt „anders wachsen“ der „Initiative Lieferkettengesetz“, die sich schon lange für dieses Gesetzesvorhaben stark macht. Die Einführung scheiterte bisher unter anderem am Widerstand von Bundeswirtschaftsminister Altmaier.
Hintergründe zum Lieferkettengesetz:
www.lieferkettengesetz.de
www.zeit.de/wirtschaft/2019-12/lieferkettengesetz-arbeitsbedingungen-zulieferer-menschenrechte-arbeitgeberverband-kritik
www.bmas.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/bundesminister-heil-mueller-koalitionsvertrag-fuer-lieferketten-gesetz
Hier könnt auch Ihr Euch für die Einführung eines Lieferkettengesetzes stark machen:
www.lieferkettengesetz.de/#e-mail-an-altmaier