Ruth Weißig - wir erinnern

Nachruf

Wir denken an Frau Ruth Weißig, Gemeindehelferin und Katechetin in der Friedenskirchgemeinde. Geboren wurde sie am 28. Februar 1930 in Dresden Löbtau, sie ist gestorben am 13. März 2021 in Dresden-Löbtau im Ago-Pflegeheim Wernerstraße. Sie blieb Löbtau treu.

Als 14jährige erlebte sie den Luftangriff auf Dresden, war Luftschutzhelferin im Hauptbahnhof. Nach dem Krieg wurde sie Industriekauffrau, Buchhalterin. Gern wäre sie Lehrerin geworden. In dieser Zeit war sie oft Helferin im Kindergottesdienst. Zeitweise blies sie Flügelhorn im Posaunenchor. Die Ausbildung zur Katechetin hatte sie als Erwachsene begonnen. Von 1957 bis 1960 war sie dazu beim Amalie-Sieveking-Haus in Radebeul.

Am 15. November 1960 begann sie in der Friedenskirchgemeinde. Sie hielt für die Schulkinder der 1. bis 6. Klasse die Christenlehrestunden. Stark in Erinnerung sind ihre Erzählungen biblischer Geschichten. Ein inzwischen Erwachsener erinnerte sich, alles, was er aus der Bibel wisse, habe er von Frau Weißig erfahren. Mit den Kindern hat sie gebastelt, gespielt, gebetet, gesungen. Wichtig war ihr, sie an den Gottesdienst heranzuführen, darin etwas zu tun, ihnen die Kirche vertraut zu machen. Mit jeder Klasse war sie in der Friedenskirche, sogar auf den Kirchturm, bis unter die Glocken. Durch große Fenster konnten sie Löbtau von oben sehen.

Durch die Kinder hatte sie direkten Kontakt zu vielen Gemeindegliedern, kannte manche Schwierigkeiten. Mit ihrer besonnenen Art war sie in der Gemeinde auch Ruhepol. Wichtig waren ihr Verbindungen zu Gemeindegliedern, aber auch zu Studienkolleginnen, zu Freunden, Verwandten und das bis ins hohe Alter. Im Gottesdienst am 1. September 1991 wurde sie in den Ruhestand verabschiedet.

Johannes Wagner

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